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Beleg: Infla-Beleg
Portoperiode: PP 17: 1.9.1923 - 19.9.1923
Von Biebrich (Wiesbaden)
Nach Berlin
Belegdatum: 14.09.1823
Versandart: Brief
Verkehrsart: Fernverkehr
Gewichtsstufe: bis 20g
Porto: 75.000,- Mark
Zusatzleistungen:
Einschreiben: 75.000,- Mark
Porto und Gebühren: 150.000,- Mark
Beschreibung: 100 JAHRE INFLA:

Vordruck-Couvert der Chemiefabrik Kalle & Co. / Aktiengesellschaft / Biebrich a. Rhein an das deutsch-jüdische Bankhaus S{amuel} Bleichröder, das im frühen 19.Jh. die Vertretung der Rothschilds in Berlin übernommen hatte.

Das Porto für den Fernbrief wurde bar vereinnahmt mit dem 5-zeiligen roten "Gebühr bezahlt"-Stempel (39 mm x 18 mm)
Gebühr bezahlt / Taxe perçue / M ................................ / Postamt Biebrich (Rhein) / (Bez. Frankfurt a. Main)
nebst Bleistift-Vermerk "75 000":
https://philastempel.de/stempel/zeigen/554091 .
Die dritte Stempelzeile besteht aus dem Großbuchstaben "M" und 32 Punkten (für handschriftliche Einträge).

Für Barzahlung im Auslandsverkehr war der französische Vermerk "Taxe perçue" vorgeschrieben.

Dass dieser "Taxe perçue"-Einnahmevermerk häufiger zu finden ist als andere Barzahlungsstempel von Biebrich, ist sicher auch der weltweiten "Ausrichtung" der KALLE & Co. A.-G. zu verdanken (siehe Anmerkung).
Bisher konnte ich nicht klären, ob dieser Stempel samt Portoangabe gar vom Postausgang der Kalle & Co. stammen könnte.
Dafür spräche, dass am Postschalter ein weiterer Gebühr / bezahlt.-Rechteckstempel (2-zeilig, 30,5 mm x 14 mm) abgeschlagen wurde - leider ohne Namenszeichen - aber mit einem großen Bleistift-"R" (= Recommandé) anstelle der Wertangabe:
https://philastempel.de/stempel/zeigen/554092

Der beschädigte Tagesstempel BIEBRICH / * (RHEIN) C (vom 14.9.23), verkantet und von Stempelfarbe gesättigt abgeschlagen, vollendete die Schalterabfertigung.
Einen glasklaren Abschlag mit identischen Beschädigungen des Stempelgeräts sehen wir hier:
https://philastempel.de/stempel/zeigen/554090

Rückseitig noch der Ankunftsstempel BERLIN W / * 8 e:
https://philastempel.de/stempel/zeigen/554093
Anmerkung: Die bis dahin (in der preußischen Provinz Hessen-Nassau) selbständige Stadt am Rhein wurde am 1.10.1926 nach Wiesbaden eingemeindet.

1863 wurde Kalle & Co. als Farbenfabrik ("Biebricher Scharlach") gegründet.
1884 Beginn mit der Produktion von Pharmazeutika.
1904 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.
1907 bildete die KALLE & Co. A.-G. mit den Farbwerken Hoechst und den Cassella-Farbwerken eine durch wechselseitige Kapitalverflechtungen und Lieferbeziehungen geprägte Zweckgemeinschaft, wobei die Firmen ihre Selbstständigkeit behielten.
1913 hatte die KALLE & Co. A.-G. weltweit schon über 100 Niederlassungen und setzte 80% der Produktion im Ausland ab.
Wir Sammler kennen das Biebricher Unternehmen am ehesten durch zwei Markennamen:
CELLOPHAN - 1928 wurde die Produktion aufgenommen (siehe auch: https://philastempel.de/stempel/zeigen/554412 )
OZAPHAN - 1932 Markteinführung des Ozaphan-Films mit immenser Bedeutung für die Filmindustrie und die Amateurphotographie.

Wer mehr wissen möchte: Wikipedia oder das "Stadtlexikon" auf http://www.wiesbaden.de
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Letzte Änderung: 13.09.23 18:17:31
Belegreporter/erfasst: juni-1848
Stempelredakteur/Freischaltung: 13.09.23 18:17:31
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