Frankatur: 15 x MiNr. 318 AP. Herr Bentele aus St. Gallen in der Schweiz hatte einen Ausflug in das nahe gelegene Ravensburg genutzt, um Kosten zu sparen. Von dort betrug das Porto für einen Brief bis 20g ins Ausland 40 Rappen und der gleiche Betrag war für die Einschreibgebühr zu entrichten. Nun kommt der Goldfranken (Gfr) als Fiktivwährung ins Spiel. Am 2.11.1923 stand der Gfr bei 29 Milliarden mark. Dividiert man nun die verklebten 150 Millionen durch 29 Milliarden ergibt sich für den Brief einen Gegenwert von 0,00517 Gfr. Der Kurs des Gfr zum Schweizer Franken (Sfr) war 1,55:1. Also 1,55 mit 0,00517 multipliziert, und wir erhalten als Ergebnis den Betrag von 0,008 Sfr oder 0,8 Rappen. Herr Bentele zahlte also für den Brief nur 1/10 des Betrages, den er für den regulären Weg von der Schweiz nach Reichenbach hätte entrichten müssen.
Anmerkung:
Heute nennt man so etwas Remailing, aber wie man sieht, haben grenznahe Bewohner besonders aus der Schweiz und den Niederlanden, diese Möglichkeit des "verbilligten" Portos gerne genutzt.