Die Fa. Georg Tewes, Dürener Papiere u. Papierwaren, sendet ihre Unterlagen an eine Fa. in Neuwied als Fernbrief (bis 20 g zu 15 Pf) mit dem Stempel Geschäftsbrief zur Abgrenzung privaten Inhalts (nicht zu verwechseln mit der Versandart Geschäftspapiere => [http://www.philaseiten.de/beitrag/104845]). Ein eiliger Inhalt erforderte auch die Eilgebühr (in der PP3 waren das 25 Pf). Die Erhöhung der Gebühr für die Eilzustellung (auf 50 Pf) erfolgte allerdings bereits am 10.7.1919, also zweieinhalb Monate vor der allgemeinen Gebührenerhöhung. Warum wurde die mit Germania 5 Pf und 4x 15 Pf korrekt frankierte Sendung am 22.9.1919 in Cöln aufgegeben? Köln lag seinerzeit im britisch besetzten Brückenkopf der Alliierten, während das benachbarte Düren die französische Hoheit der Rheinlandkommission spürte {1}. Insbesondere wurden Postsendungen dort gründlicher unter die Lupe genommen - was insbesondere die "Geschwindigkeit eiliger Sendungen auf dem Postweg" beinahe auf Schritttempo entschleunigte. {1} [http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/db/Western_Germany_1923_de.png]
Anmerkung:
Übrigens war Düren etwa bis zur Zeit der Währungsreform eine der wohlhabendsten Städte des Deutschen Reiches und (um 1900) mit über 40 Millionären die zweitreichste Stadt Preussens.