Dieser Brief aus der Korrespondenz des Kommunalpolitikers Otto Kresse{*} mit Vordruck "Rheinische Creditbank / Filiale Bensheim a d. B." als Wertbrief über 1,2 Milliarden Mark mit Gewichtsangabe "27 gr" wurde am 23.10.1923 nach Jena gesendet.
Am Postschalter in Bensheim notierte der Postbedienstete den einzunehmenden Betrag "48 Mill." samt Namenskürzel in blauer Tinte und versah den Wertbrief mit einem zweizeiligen Rechteckstempel "Gebühr / bezahlt" sowie dem Tagesstempel von Bensheim.
Die Versicherungsgebühr in der PP 21 für Inlandswertbriefe betrug 200.000 Mark je angefangene 10 Millionen Mark Wertangabe: 1.200.000.000 : 10.000.000 x 200.000 = 24.000.000 {Mark}
Alle drei "erbeuteten" Belege aus dieser Korrespondenz tragen rechts einen Bleistift-Flohmarktpreis aus den 1980er-Jahren. Dieser hier: 25 Pfg
Bensheim an der Bergstraße (kurz: Bensheim a. d. B.) ist eine Kleinstadt im südhessischen Kreis Bergstraße.
Otto Kresse (1886 - 1933) war ein deutscher Kommunalpolitiker (SPD) und Gewerkschafter. Die Stationen seines kurzen Lebens in Stichpunkten: Schlosser-Lehre, Arbeiter-Turn-Verein, USPD, Arbeiter- und Soldatenrat, Gemeinderat, Betriebsratsvorsitz, Kapp-Putsch, Deutscher Metallarbeiter-Verband, Stadtverordneter und Stadtrat für Wohnungswesen. Durch sein konsequentes Auftreten gegen den Faschismus war Kresse den Nationalsozialisten besonders verhasst. Nach dem Reichstagsbrand in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 hatten die Nationalsozialisten in Schönebeck das Metallarbeiterbüro gestürmt und nach Kresse gefahndet. Kresse gelang es, sich der geplanten Verhaftung zu entziehen. Als er nach Abschluss der Kommunalwahl am 12. März 1933 an der Auszählung der Stimmen teilnehmen wollte, lauerten ihm SA-Männer am Eingang zum Felgeleber Wahllokal auf, drängten ihn in einen Nebenraum und ermordeten ihn. Quelle: Wikipedia