Nacherhebung von Zeitungsbestellgeld über 100 Millionen Mark per Nachnahme für die Zeitung "Deutsche Hotel-Nachrichten vereinigt mit Küche und Keller" als Folge des katastrophalen Mark-Sturzes. Die rückseitig gedruckte Nachricht schließt mit: Wir sind überzeugt, dass Sie in rechtlicher Würdigung der jetzigen besonderen Verhältnisse Ihrem Fachblatt die treue halten. Die Hoffnung stirbt zuletzt...
Mit Schreibmaschine hatte der Absender den Einnahmenachweis Gebühren / bezahlt. vorab auf seine Nachnahme-Drucksache getippt, damit die Karten schnellstmöglich ab Hamburg auf den Postweg gehen konnten.
Diese Karte mit nicht vollständig lesbarem Maschinenstempel vom Dientag,9.10.23. 11-12 N, kam im 700 km (Luftlinie) südlich gelegenen Lörrach erst 4 Tage später am Samstag, 13.10.23. 6-7 N. an. Der Empfänger Herr Argast vom Gasthaus zur Sonne wird die Nachnahme am nächsten Zustelltag (Montag) erhalten haben. Den eingenommenen Nachnahmebetrag hat der Zusteller im Laufe des Tages mit seiner Zustellliste dem Postamt übergeben. Am nächsten Tag wurde der Betrag von der Reichspost an den Empfänger überwiesen. "Normale" (nicht telegraphische) Banküberweisungen brauchten in den Zwanzigern mindestens 4 Tage bis zur Gutschrift auf dem Empfängerkonto. Der Betrag dürfte rund 9 Tage nach Abgang auf dem Konto des Verlages wertgestellt worden sein.
Wieviel war die am 9.10. geforderte Nachzahlung von 100 Millionen Mark 9 Tage später noch wert? Wir vergleichen den Gegenwert des Goldfranken am 09.10.23 zu 134 Millionen Mark mit dem Gegenwert am 18.10.23 zu 912 Millionen Mark: Der am 18.10. wertgestellte Betrag hatte binnen 9 Tagen gut 6/7 seiner "Kaufkraft eingebüßt!