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Beleg: Infla-Beleg
Portoperiode: PP 14: 1.7.1923 - 31.7.1923
Von Berlin
Nach Sassnitz
Belegdatum: 14.07.1923
Versandart: Brief
Verkehrsart: Fernverkehr
Gewichtsstufe: >20-100g
Porto: 360,- Mark
Zusatzleistungen:
Eilzustellung Ortsbezirk: 400,- Mark
Vorzeigegebühr: 150,- Mark
Postlagernd: 20,- Mark
Porto und Gebühren: 930,- Mark
Beschreibung: Damals wie heute kommt Yacht-Eignern immer erst "5 Minuten vor dem Ablegen in den Sinn", noch mal kurz beim Versicherer anzufragen, ob es für die nächste "außergewöhnliche" Fahrt noch etwas zu bedenken gäbe.
Das Ergebnis der Anfrage von Kapitän Ludwig Infeld lieferte sein Versicherer, der GERMANISCHE LLOYD (Berlin, Alsenstr. 22), noch am Samstag, den 14. Juli, zwischen 4 und 5 Uhr nachmittags beim benachbarten PA 40 ein und zwar per Eilboten und postlagernd, da der Versicherungsnehmer in Sassnitz ohne anderweitige Unterkunft vor Anker lag. Und da Versicherungsschutz jedoch erst nach Bezahlung gewährt wird, war in diesem dringlichen Fall die unbare Nachnahme per Zahlkarte der einzig praktikable Zahlungsweg.
Die senkrechten Büge lassen vermuten, daß der Brief mehrmals gefaltet per Rohrpost zum Bahnhof befördert wurde (leider kein Rohrpost- und auch kein Bahnpost-Stempel "Berlin-Sassnitz" abgeschlagen).
Der Eilbrief kam am Sonntag, den 15. Juli, nachmittags gegen 3 Uhr in Sassnitz an, wo ein Postbediensteter handschriftlich die Lagerzeit auf den "16/7" notierte. Allerdings machte Herr Infeld dem Namen "Fix" seiner Yacht alle Ehre und hatte bei Eingang des Eilbriefes in Sassnitz längst Segel gesetzt. Welcher Segler wartet im windarmen Juli bei aufkommender Brise schon auf Versicherungsunterlagen, die dazu noch die Urlaubskasse um 1.2345.521,- Mark schmälern ?
Die Post strich den ersten Eintrag und lagerte den Brief mit neuem handschriftlichen Vermerk "23/7" für weitere 8 Tage. Der Verlängerungsvermerk "29/7" wurde wohl anbetrachts der Eilzustellung sowie der Abwesenheit des Yacht-Eigners wieder gestrichen und der Brief mit dem Vermerk "Zurück 24/7" und rückseitigem "Nicht eingelöst. Postausgabe (Signum)" nach Berlin zurückexpediert.
Der Brief wurde anschließend beim Versicherer zu Akten genommen (Lochung) und ist so als ganz außergewöhnliches Zeitdokument erhalten geblieben - leider ohne Inhalt.
Eigentlich war der Nachnahmebetrag zu dieser Zeit auf 1 Million Mark beschränkt - möglicherweise deutet die Klebe- und Abriß-Spur rechts neben dem Eilzettel unter dem "Z" von "Zurück" auf einen entferneten Einschreibe-Zettel hin, mit dem der erhöhte NN-Betrag möglich gewesen wäre.
Frankiert ist der Beleg mit 3x 300 M Queroffset sowie 10 und 20 M der Arbeiterserie.
Anmerkung: Siehe auch: [http://www.philaseiten.de/beitrag/59544]
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Letzte Änderung: 05.03.14 17:35:26
Belegreporter/erfasst: juni-1848
Stempelredakteur/Freischaltung: 05.03.14 17:35:26
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