Automatenkarte P110 mit abgerissener 2,5 Pf Germania (siehe Rand mit Strichleiste unter "...karte") aus dem Automaten in Münster (Westf). Die 2,5 Pf Germania wurde (in typisch preussischer Korrektheit) neben den Wertstempel der Ganzsache geklebt und als Internierten-Post nach Belgien gesendet. Adresseitig 2-K-Stempel "Geprüft und zu befördern \ Verteilungsstelle \ Münster II" der Mannschaftslagers Münster II, durch das rund um den ersten Weltkrieg etwa 48.000 Soldaten mit Mannschaftsdienstgrad und Zivilgefangene gingen. Die Absenderin aus dem Lager Münster II war als externe Arbeitskraft in Langendreer eingesetzt. Auslandsverwendungen der Automatenkarte P110 gehören zu den Ganzsachen-Seltenheiten des Deutschen Reichs.
Anmerkung:
Durch die Portoerhöhung wg. Einführung der Reichsabgabe am 1.8.1916 wurde das Postkartenporto von 5 Pf auf 7,5 Pf erhöht. Mangels 1/2 Pfennig Münzen wurde für die über Automaten zu verkaufenden Postkarten eine besondere "Wechselgeld"-Auflage der 2,5 Pf Germania gedruckt, bei der jede Marke einen Seitenrand von besonders geringer Breite hatte und mit diesem Rand auf die 7,5-Pf-Ganzsache P110 geklebt wurde. So konnten die abgerissene Marke und die Ganzsache getrennt versendet werden.